Mal sehen, ob Du die Person erraten kannst, über die ich Dir gleich erzählen werde. Die Geschichte müsste Dir bekannt vorkommen, und Du kommst bestimmt drauf.
Die Person ist eher eine mythische. Niemand weiss, ob sie jemals existiert hat. Überlieferungen zufolge war es ein ganz besonderer Mann, der allerlei Wunder vollbringen konnte. Er verschwand, versprach aber wiederzukommen und ein neues Zeitalter einzuläuten, in dem alle glücklich miteinander leben werden und niemandem etwas fehlen wird. Er hatte mehrere Jünger, die ihn gekannt haben, von denen einer ein besonders eifriger Missionar war, der viel herumgekommen ist und viele Menschen überzeugt hat, der neuen Religion (deren Erkennungszeichen ein Kreuz war) beizutreten. Die Lehren des Propheten beinhalteten etwa das Gebot, gut zueinander zu sein, Bräuche zu befolgen, die die Gemeinschaft zusammenhielten, und allem Materiellen, insb. Geld, keine große Bedeutung beizumessen. Am Anfang wurde die frische Glaubensrichtung von der damaligen Besatzungsmacht unterdrückt - Anführer des neuen Kults wurden verhaftet, eingesperrt und drangsaliert. Die Religion überlebte jedoch und blüht bis zum heutigen Tage um so stärker fort, in ständiger Erwartung der Wiederkehr des Messias, dessen Geist aber solange unter uns weilt und zu dem man beten kann.
Na, erraten? - Jesus? Weit gefehlt! Die Rede ist von dem heiligen John Frum von der Insel Tanna im melanesischen Inselstaat Vanuatu. Die "Jo(h)n Frum (From) - Bewegung" entstand in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, als amerikanische Soldaten scharenweise auf die Inseln kamen, um Militärbasen im Krieg gegen Japan zu errichten. Die Ureinwohner waren von den Fähigkeiten der Neuankömmlinge total begeistert - insbesondere davon, dass aus der Luft plötzlich Riesenladungen von Essen, Werkzeug, Waffen, Medikamenten und sonstigen Gegenständen ("Cargo") per Flugzeug ankamen. Die einzigen ersichtlichen außergewöhnlichen Aktivitäten, denen die weißen Menschen nachgingen, waren aber nur das Sitzen im Kontroll-Tower mit Kopfhörern, das Winken mit Signalfahnen auf der Flugzeuglandebahn und das Wälzen von Papier im Büro. Da keine dieser Handlungen unmittelbar die begehrten Güter produzierte, schlossen die Einheimischen daraus, dass es magische Handlungen waren, die die Götter verlangten, um aus der Luft, aus dem Nirgendwo Cargo abzuwerfen. Die Melanesier probierten, die Handlungen der Weißen nachzumachen - es half nicht. Irgenwas mussten sie falsch gemacht haben. Als die Soldaten nach Kriegsende abzogen, entstanden so verschiedene "Cargo-Kulte", von denen der erfolgreichste dem John Frum zugeschrieben wird. Ein Schelm, wer dabei an Soldaten denkt, die sich als "John from America" vorgestellt haben. Ob es ein John oder mehrere waren - jedenfalls schmolz aus den ganzen Geschichten am Ende eine mythische Figur zusammen, die wie oben beschrieben verehrt wird.
Die "John Frum - Religion" ist ein unbedeutender Kult auf Inseln am Ende der Welt, die keinen interessieren. Was aber, wenn es ein mächtigerer Staat gewesen wäre, der den Glauben dann als Staatsreligion etabliert und ihn nach außen verbreitet hätte? Wären wir dann vielleicht alle "Frumisten"? Und wenn ja - was wäre der inhaltliche Unterschied zum Christentum, Islam, etc., außer dass die Propheten und die Heiligen anders hießen? Eins ist jedenfalls klar: Wer ein Mann ist, schlechte Laune hat und ein bisschen Bestätigung braucht, sollte sich ein Ticket nach Tanna besorgen, am 15. Februar (dem John Frum Day) dort aus dem Flieger steigen und sich als John Frum vorstellen, in der Hand ein paar Sylvester-Feuerwerkskörper haltend. Dann ist der Tag sofort gerettet. "Air New Zealand" fliegt schon ab 1500 Euro.
Die Person ist eher eine mythische. Niemand weiss, ob sie jemals existiert hat. Überlieferungen zufolge war es ein ganz besonderer Mann, der allerlei Wunder vollbringen konnte. Er verschwand, versprach aber wiederzukommen und ein neues Zeitalter einzuläuten, in dem alle glücklich miteinander leben werden und niemandem etwas fehlen wird. Er hatte mehrere Jünger, die ihn gekannt haben, von denen einer ein besonders eifriger Missionar war, der viel herumgekommen ist und viele Menschen überzeugt hat, der neuen Religion (deren Erkennungszeichen ein Kreuz war) beizutreten. Die Lehren des Propheten beinhalteten etwa das Gebot, gut zueinander zu sein, Bräuche zu befolgen, die die Gemeinschaft zusammenhielten, und allem Materiellen, insb. Geld, keine große Bedeutung beizumessen. Am Anfang wurde die frische Glaubensrichtung von der damaligen Besatzungsmacht unterdrückt - Anführer des neuen Kults wurden verhaftet, eingesperrt und drangsaliert. Die Religion überlebte jedoch und blüht bis zum heutigen Tage um so stärker fort, in ständiger Erwartung der Wiederkehr des Messias, dessen Geist aber solange unter uns weilt und zu dem man beten kann.
Na, erraten? - Jesus? Weit gefehlt! Die Rede ist von dem heiligen John Frum von der Insel Tanna im melanesischen Inselstaat Vanuatu. Die "Jo(h)n Frum (From) - Bewegung" entstand in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, als amerikanische Soldaten scharenweise auf die Inseln kamen, um Militärbasen im Krieg gegen Japan zu errichten. Die Ureinwohner waren von den Fähigkeiten der Neuankömmlinge total begeistert - insbesondere davon, dass aus der Luft plötzlich Riesenladungen von Essen, Werkzeug, Waffen, Medikamenten und sonstigen Gegenständen ("Cargo") per Flugzeug ankamen. Die einzigen ersichtlichen außergewöhnlichen Aktivitäten, denen die weißen Menschen nachgingen, waren aber nur das Sitzen im Kontroll-Tower mit Kopfhörern, das Winken mit Signalfahnen auf der Flugzeuglandebahn und das Wälzen von Papier im Büro. Da keine dieser Handlungen unmittelbar die begehrten Güter produzierte, schlossen die Einheimischen daraus, dass es magische Handlungen waren, die die Götter verlangten, um aus der Luft, aus dem Nirgendwo Cargo abzuwerfen. Die Melanesier probierten, die Handlungen der Weißen nachzumachen - es half nicht. Irgenwas mussten sie falsch gemacht haben. Als die Soldaten nach Kriegsende abzogen, entstanden so verschiedene "Cargo-Kulte", von denen der erfolgreichste dem John Frum zugeschrieben wird. Ein Schelm, wer dabei an Soldaten denkt, die sich als "John from America" vorgestellt haben. Ob es ein John oder mehrere waren - jedenfalls schmolz aus den ganzen Geschichten am Ende eine mythische Figur zusammen, die wie oben beschrieben verehrt wird.
Die "John Frum - Religion" ist ein unbedeutender Kult auf Inseln am Ende der Welt, die keinen interessieren. Was aber, wenn es ein mächtigerer Staat gewesen wäre, der den Glauben dann als Staatsreligion etabliert und ihn nach außen verbreitet hätte? Wären wir dann vielleicht alle "Frumisten"? Und wenn ja - was wäre der inhaltliche Unterschied zum Christentum, Islam, etc., außer dass die Propheten und die Heiligen anders hießen? Eins ist jedenfalls klar: Wer ein Mann ist, schlechte Laune hat und ein bisschen Bestätigung braucht, sollte sich ein Ticket nach Tanna besorgen, am 15. Februar (dem John Frum Day) dort aus dem Flieger steigen und sich als John Frum vorstellen, in der Hand ein paar Sylvester-Feuerwerkskörper haltend. Dann ist der Tag sofort gerettet. "Air New Zealand" fliegt schon ab 1500 Euro.